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Kurz gesagt:

  • 60 Prozent der Frauen und Männer aller Altersgruppen haben nicht genügend Vitamin D im Blut. Im Winter sind die Werte noch deutlich niedriger als im Sommer.
  • Es ist nahezu unmöglich, den Vitamin-D-Bedarf über die Ernährung zu decken.
  • Es gibt einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und zahlreichen chronischen Erkrankungen.
  • Vitamin D heißt auch „Sonnenvitamin“, weil es bei Sonnenbestrahlung in der Haut gebildet wird. Idealerweise müssten wir dazu von März bis Oktober täglich zwischen 11 und 16 Uhr zirka 30 Minuten lang Sonne tanken.

      Für die Praxis

       

      Das wird für die Analyse gebraucht:

       

      Eine Serumprobe.

      Vitamin D-Spiegel können das ganze Jahr über gemessen werden. Eine spezielle Vorbereitung des Patienten ist nicht notwendig.
      Falls bei der Erstbestimmung der Vitamin D-Spiegel an der unteren Grenze liegt (unter 30 ng/ml), empfiehlt sich eine Wiederholung der Messung zwischen Januar und April, da nach den Wintermonaten die 25(OH) Vitamin D3-Serumspiegel am niedrigsten und die Parathormonspiegel am höchsten liegen.
      Bei nachgewiesenem Mangel und einer erfolgten Supplementierung des Vitamins sollte eine Kontrolle frühestens nach 3 Monaten erfolgen.

      Vitamin D: Unverzichtbar für unsere Gesundheit

      Über den Knochen hinaus spielt Vitamin D eine zentrale Rolle im gesamten menschlichen Stoffwechsel, eine ausreichende Versorgung ist daher unverzichtbar. Aktuelle Forschungsergebnisse beweisen darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen einem zu niedrigen Vitamin D-Spiegel und einem erhöhten Risiko für die Entstehung von nicht-skelettalen Krankheiten wie: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Infektionskrankheiten.

      Vitamin D und Atemwegserkrankungen

      Eine aktuelle Übersichtsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kommt zu dem Ergebnis, dass eine gute Vitamin D-Versorgung vor aktuen Atemwegsinfekten, wie Erkältungen schützen kann und die Behandlungs von Astha- und COPD-Patienten positiv beeinflusst. 

      Ob es einen Zusammenhang zwischen der Vitamin D-Versorgung und dem Verlauf einer Corona-Infektion gibt, wird in ersten Studien untersucht. Noch fehlen zuverlässige Ergebnisse. Klar ist, dass auch in Zeiten von Kontaktverboten und Quarantäneregeln die körpereigene Bildung von Vitamin D durch regelmäßige Aufenthalte an der frischen Luft unterstützt werden sollte. 

      Wie kommt es zu einem Vitamin D-Mangel und ab welchen Werten spricht man von einem Mangel?

      Eine ungenügende Vitamin D-Bildung in den Wintermonaten beruht auf dem flachen Sonneneinstrahlwinkel und der reduzierten Aufenthaltsdauer vieler Menschen in der Sonne.

      Ein schwerer Vitamin D-Mangel besteht bei Werten <  10  ng/ml (< 25 nmol/l), mäßiger bis leichter Mangel bei Werten von 10–20 ng/ml (25–50 nmol/l). Ein ausreichender Vitamin D-Spiegel zeigt Werte zwischen 20–30 ng/ml (50– 75 nmol/l) [1]. Als optimale Zielwerte gelten Spiegel zwischen 30 ng/ml und 70 ng/ml (75 und 175 nmol/l).

      Vitamin D-Mangel vorbeugen: Regelmäßig die Vitamin D-Konzentration prüfen

      25(OH) Vitamin  D3 sollte vor und nach Therapiebeginn gemessen werden; vor allem bei Patienten, die zu einer Risikogruppe gehören.

      Es sollte sichergestellt werden, dass:
      • der Vitamin D-Spiegel durch die normale Versorgung ausreichend ist oder
      • die orale Einnahme von Vitamin D einen vorliegenden Mangel kompensiert
      Ein Risiko für Vitamin D-Mangel haben vor allem:
      • Ältere Menschen
      • Frauen nach der Menopause
      • Schwangere
      • Personen mit dunklem Teint
      • Alle, die sich zu wenig im Freien aufhalten oder zu wenig Sonnenlicht an ihre Haut lassen
      • Patienten mit chronischer Nierenerkrankung
      • Patienten mit Malabsorptionssyndrom

      Optimale 25(OH) Vitamin D3-Spiegel im Blut

      Wissenschaftler empfehlen eine 25(OH) Vitamin  D3-Konzentration im Blut von > 30 ng/ml (> 75 nmol/l).

      • Es wird oft angenommen, dass Patienten, die regelmäßig Vitamin D-Präparate einnehmen, ausreichend mit Vitamin D versorgt seien, viele von ihnen sind es tatsächlich nicht!
      • Die Nahrungsergänzung mit 400 IE pro Tag (Internationale Einheiten, 40 IE entspricht 1 μg), wie sie z. B. von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen wird, genügt bei vielen Menschen nicht, um die Mindestkonzentration im Blut zu erreichen und damit eine präventive Wirkung zu gewährleisten.
      • So werden z. B. für eine ausreichende alimentäre Versorgung zur Prävention der Osteoporose – insbesondere in den Wintermonaten 800–2.000 IE pro Tag empfohlen (DVO-Leitlinie 2009). 
      • Experten raten daher, die Vitamin D-Versorgung durch Messung des 25(OH) Vitamin D3-Spiegels zu kontrollieren.