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Kurz gesagt:

Sogenannte Umbau-Parameter (das sind bestimmte Substanzen, die beim Knochenstoffwechsel entstehen und mit dem Blutstrom abtransportiert werden) geben frühzeitig Auskunft über das Verhältnis von Knochenabbau und Knochenaufbau.

Weitere Labortests (Kalzium, Phosphat etc.) tragen dazu bei, verschiedene Formen der Osteoporose voneinander und von anderen Knochenstoffwechselstörungen abzugrenzen

Neben der Abklärung der Ursachen werden Laboruntersuchungen als Wirkungsnachweis einer Osteoporose-Therapie und zur Langzeitkontrolle herangezogen.

Für die Praxis

Bei diagnostizierter Osteoporose beziehungsweise auffälligem Befund der Knochendichtemessung empfiehlt die DVO-Leitlinie Osteoporose ein Basislabor zur Prüfung der wichtigsten laborchemisch erfassbaren Risikofaktoren.

Das Basislabor dient vor allem dazu, sekundäre Osteoporoseursachen und andere Osteopathien wie zum Beispiel die Osteomalazie auszuschließen.

Spezielle Osteoblasten- und Osteoklastenmarker sind hilfreich für das Therapiemonitoring und die Compliancekontrolle.

Wie stellt man eine Osteoporose fest?

Osteoporose wird auch „stiller Dieb“ genannt. Das Tückische daran ist, dass viele Betroffene jahrelang gar nichts von ihrem Knochenschwund bemerken. Knie- und Rückenschmerzen können im fortgeschrittenen Stadium ein Symptom ein, werden aber häufig gar nicht mit einer Osteoporose in Verbindung gebracht. Erst Knochenbrüche – oft aus nichtigem Anlass wie etwa beim Bücken oder beim Heben von Gegenständen, oft an der Wirbelsäule als Wirbelkörperfrakturen – geben in der Regel den Anlass für eine eingehende Untersuchung.

Neben der Anamnese (also einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt über Ihre Lebensgewohnheiten, Risikofaktoren etc.) ist die Knochendichtemessung der Goldstandard der Diagnostik. Dafür wird zumeist das DXA-Verfahren eingesetzt, mit dem der Mineralsalzgehalt der Knochen – die „Dichte“ – an der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkelhals mittels einer speziellen Röntgentechnik gemessen wird.

Was kann man im Labor messen?

In den Leitlinien zur Osteoporose (das sind systematische Handlungsempfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften für die praktizierenden Ärzte) wird außerdem zu einer umfangreichen Labordiagnostik geraten. Das sogenannte Basislabor umfasst ein Blutbild, die Messung von Mineralstoffen wie Kalzium und Phosphat, Hormonen wie TSH, Stoffwechselprodukten wie Kreatinin und einiges mehr.

Diese Blutwerte dienen vor allem dazu, eine primäre Osteoporose (ohne direkt fassbare Ursachen) von einer sekundären Osteoporose abzugrenzen, die als Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung hervortritt, zum Beispiel von Stoffwechsel- oder Hormonstörungen.

Gibt es eine Früherkennung?

Knochen sind keine tote Masse, sondern zeitlebens permanent im Umbau. Hormongesteuerte Abbau-Zellen namens Osteoklasten bauen altes Knochengewebe ab, während Aufbau-Zellen (Osteoblasten) neue Knochensubstanz bilden. Bei diesem Prozess entstehen als Abfallprodukte bestimmte Substanzen, die man im Blut messen kann, zum Beispiel

  • Beta-CrossLaps (Abbau)
  • Ostase (Aufbau)

Diese sogenannten Umbauparameter geben Aufschluss über die Knochenstoffwechsellage. Sie werden vorwiegend zur Überwachung beziehungsweise als Wirkungsnachweis einer Osteoporose-Therapie herangezogen. Beta-CrossLaps und Ostase können aber schon bei kleinen Auffälligkeiten wie länger anhaltenden Rückenschmerzen und persönlichen Risikofaktoren präventiv bestimmt werden, etwa

  • familiärer Vorbelastung (z.B. Oberschenkelhalsbrüche der Eltern)
  • Untergewicht
  • Körperlicher Inaktivität, Bewegungsarmut
  • Langzeiteinnahme bestimmter Medikamente wie Kortison oder Magensäureblocker
  • Erkrankungen des Hormonsystems, z.B. Schilddrüsenüberfunktion