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Kurz gesagt:

Zu einer umfassenden Allergie-Diagnostik gehören auch Laboruntersuchungen.

Tests auf allergen-spezifische Antikörper im Blut zeigen zuverlässig, gegen welche Substanz Patienten allergisch sind – bis hin zu einzelnen allergieauslösenden Molekülen eines Allergens.

Diese hochmodernen Verfahren tragen dazu bei, die Krankheitserkennung zu präzisieren und eine optimale Therapie zu gewährleisten.

Für die Praxis

Die von uns getesteten Allergen sowie genutzten Verfahren und Informationen zur Präanalytik finden Sie immer aktuell unter www.bioscientia.de/analysenverzeichnis/

Die Arztinformation „Allergische Erkrankungen – Möglichkeiten der In-Vitro-Diagnostik“ steht hier zum Download bereit.

Wieso kann man eine Allergie im Blut nachweisen?

Beim Erstkontakt mit einem Allergen kommt es zu einer Immunantwort. Wie bei einer Infektion bildet der Organismus Antikörper auch gegen an sich harmlose Stoffe aus der Umwelt, wie etwa Bestandteile von Pollen, Lebensmitteln, Metallen etc. Beim Folgekontakt mit diesem Antigen (so werden alle Stoffe genannt, die der Körper als fremd erkennt und gegen die Antikörper gebildet werden) aktiviert das Immunsystem sein Verteidigungsarsenal und schüttet Boten- und Entzündungsstoffe wie zum Beispiel Histamin aus. Diese bewirken die bekannten allergischen Reaktionen wie Niesen, Juckreiz, Rötungen, Müdigkeit etc.

Jede natürliche oder künstlich hergestellte Substanz kann als Allergen wirken. Warum der Körper mitunter Blütenstaub, Nüsse und vieles mehr als Feind erkennt und auf Abwehrkampf schaltet, ist noch Gegenstand intensiver Forschung. Möglicherweise spielen dabei die Gene, Lebensstil, Stress, Alter und Umweltfaktoren eine Rolle.

Wie findet man eine Allergie im Blut?

Die Antikörper, die im Blut zirkulieren, heißen Immunglobuline. Für jede Art von Eindringling in den Organismus ist eine eigene Gruppe von Antikörpern zuständig – deshalb unterteilt man die Immunglobuline in fünf Unterklassen: A, D, E, G, M. Gegen Allergene bildet der Körper vermehrt Immunglobuline der Klasse E, kurz IgE genannt. Normalerweise kommen IgE-Antikörper nur in geringen Mengen im Blut vor. Lässt sich bei einem Bluttest ein Überschuss an IgE nachweisen, spricht das für eine allergische Reaktion vom Soforttyp (Typ-1-Allergie) im Körper. Das Testergebnis muss aber immer im Zusammenhang mit der Anamnese und der Hauttestung betrachtet werden.

Was können wir im Labor messen?

  • den Gesamtwert der Immunglobuline E (Gesamt-IgE)
    Dieser Test gibt Auskunft darüber, wie viel Immunglobulin E im Blut zirkuliert. Ein erhöhter Wert zeigt an, dass das Immunsystem verstärkt reagiert. Dahinter kann eine Allergie stecken, muss aber nicht. Auch Infektionserkrankungen, Parasiten oder bestimmte Medikamente treiben die IgE-Produktion nach oben. Im Gesamtkontext ist die Bestimmung von Gesamt-IgE aber sinnvoll, etwa bei der Frage, ob sich hinter Ihren Symptomen eine Allergie verbergen könnte und weitere fachärztliche Untersuchungen erforderlich sind. Oder um das Ergebnis der Hauttests zu vervollständigen.

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  • die Menge der IgE-Antikörper, die gegen bestimmte Stoffe gerichtet sind (spezifisches IgE)
    Erbringt die Untersuchung bei Ihrem Arzt einen konkreten Verdacht, gegen was Sie allergisch sind, kann gezielt nach der vermuteten Allergenquelle gesucht werden – also nach IgE-Antikörpern im Blut gegen Pollen, Tierhaare, Nahrungsbestandteile etc. Der Test zeigt, ob Ihr Immunsystem charakteristische Antikörper der Klasse E bildet, um beispielsweise Birkenpollenallergene abzuwehren.

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  • IgE-Antikörper, die gegen Einzelbestandteile von Allergenen gerichtet sind (molekulare Diagnostik)
    Dieser Test ermöglicht es, einzelne allergieauslösende Moleküle eines Allergen zu identifizieren, sogenannte Komponenten. Bildlich gesprochen: Stellen Sie sich vor, Sie wären gegen Kuchen allergisch. Das hat gewissermaßen der Test auf spezifisches IgE gezeigt. Die molekulare Allergiediagnostik deckt auf, welche einzelne Zutat für die allergische Reaktion verantwortlich ist: Backpulver, Mehl, Vanillin, Zucker? Die exakte Bestimmung der allergenauslösenden Komponente(n) ist wichtig, um primäre Allergieauslöser von Kreuzreaktionen zu unterscheiden. Oder um eine spezifische Immuntherapie genau auf das Hauptallergen des Patienten/der Patientin einzustellen.

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  • die Aktivität der IgE-Antikörper, die auf Abwehrzellen sitzen (zelluläre Diagnostik)
    IgE-Antikörper gehören in erster Linie zur humoralen Immunabwehr. Sie zirkulieren im Blut (lateinisch „humor“ = Flüssigkeit) und heften sich an Bestandteile des eingedrungenen Antigens. Sie spielen aber auch eine Rolle bei der zellulären Immunantwort, die durch die Körperzellen erfolgt. IgE-Antikörper befinden sich zum Beispiel auf der Oberfläche von basophilen Granulozyten, in der medizinischen Fachsprache auch kurz „Basophile“ genannt. Das ist eine kleine Untergruppe der weißen Blutkörperchen. Beim Kontakt mit einem Allergen sorgt das IgE dafür, dass die Basophilen Histamin und andere entzündungsfördernde Stoffe ausschütten. Beim Basophilen-Aktivierungstest wird im Reagenzglas eine Blutprobe des Patienten mit den in Frage kommenden Allergen zusammengebracht und dann die Menge der freigesetzten Botenstoffe erfasst. Mit dieser Methode können zum Beispiel auch seltene allergene Stoffe getestet und sogenannte Pseudoallergien aufgeklärt werden – also körperliche Symptome, die wie eine Allergie aussehen, aber eigentlich eine Unverträglichkeitsreaktion ohne Beteiligung von IgE-Antikörpern darstellen.

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Ihre Vorteile

Die Labordiagnostik setzt die Betroffenen keinen allergischen Symptomen aus. Sie ist daher besonders geeignet für Menschen mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion. Blutuntersuchungen auf Allergie-Antikörper sind zudem sinnvoll, wenn Haut- oder Provokationstests nicht durchführbar oder nicht aussagekräftig genug sind, etwa bei Hauterkrankungen. Spezielle Verfahren wie die Molekulare Allergiediagnostik unterstützen Ihren Arzt bei konkreten Fragestellungen, zum Beispiel nach der besten individuellen Behandlung für Sie.