Hautpilzerreger können jetzt auch mittels PCR detektiert werden. Die neue molekularbiologische Diagnostik erfasst sowohl antropophile, zoophile und geophile Dermatophyten als auch humanpathogene Hefe- und Schimmelpilze. Diese Differenzierung auf Speziesebene ist relevant für die Identifizierung der Infektionsquelle. So macht etwa der Nachweis des zoophilen Dermatophyts Trichophyton benhamiae die Mitbehandlung des Erregerreservoirs (z.B. Meerschweinchen) erforderlich. Bislang standen für die Diagnostik von Haut-, Nagel- und Haarmykosen die Mikroskopie des Direktpräparates sowie die kulturelle Anzucht zur Verfügung. Die Dermatophyten-PCR kann mit der Kultur kombiniert werden.
Ergebnis liegt in drei Tagen vor
Der molekulardiagnostische Nachweis von Dermatomykose-Erregern bietet erhebliche Vorteile, insbesondere die zeitnahe Verfügbarkeit der Ergebnisse (zirka drei Tage vs. bis zu sechs Wochen) sowie eine hohe Sensitivität und Spezifität. Die Diagnostik kann auch bei Vorbehandlung sofort erfolgen. Mischinfektionen können sicher erkannt werden.
Die aktuelle S1-Leitlinie Onychomykose empfiehlt molekulare Methoden zum Erregernachweis und zur Therapiekontrolle. Alle Probenmaterialien der konventionelle Diagnostik (Nagelspäne, Hautschuppen, Haare) können auch mit der PCR untersucht werden. Derzeit ist das Verfahren noch nicht im EBM abgebildet und kann dem Patienten als Privat- oder IGeL-Leistung angeboten werden.
Für Fragen zu den Kosten und Abrechnungsmodalitäten steht Ihnen Ihre Praxisbetreuerin bzw. Ihr Praxisbetreuer gerne zur Verfügung.