Sogenannte Corona-Skeptiker oder -leugner fokussieren vor allem auf den PCR-Test, um entweder die Pandemie für Fake zu erklären oder die Maßnahmen dagegen infrage zu stellen. Schon im Sommer haben wir dazu auf unserer Homepage die Artikel

veröffentlicht.

Derzeit kursiert die Behauptung, der PCR-Test weise keine Infektion im Sinne des Infektionsschutzgesetzes nach – daher seien die Corona-Maßnahmen der Regierung rechtswidrig. Was hat es damit auf sich?


Infektion vs. infektiös

Das IfSG definiert eine Infektion als „die Aufnahme eines Krankheitserregers und seine nachfolgende Entwicklung oder Vermehrung im menschlichen Organismus“. Ein Krankheitserreger wiederum ist „ein vermehrungsfähiges Agens (Virus, Bakterium, Pilz, Parasit)“. Die Argumentation der Corona-Skeptiker geht nun dahin, dass ein positiver SARS-CoV-2-Test lediglich das Vorhandensein von Virus-RNA im Abstrichmaterial nachweise – nicht aber, ob es sich um ein vermehrungsfähiges, also krank machendes Agens handelt. Im Kern zielt diese Begründung auf die Unterscheidung zwischen „Infektion“ und „infektiös“ und somit auf die Frage, warum eine laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektion unabhängig von der Infektiosität als Corona-Fall (und damit als politische Rechtfertigung für die weitreichenden Kontaktbeschränkungen) gilt.
 

Medizinisch und juristisch einwandfrei

Fakt ist: Der PCR-Test weist zuverlässig eine produktive Infektion nach, also eine erfolgte aktive Vermehrung des Erregers. Das bedeutet in der Tat nicht zwangsläufig, dass der Patient zum Zeitpunkt des Tests ansteckend oder krank ist. Aus medizinischer Sicht folgt daraus: Wer positiv getestet wird, war, ist oder wird mit ausreichender Wahrscheinlichkeit auch infektiös. Und aus juristischer: Der PCR-Test weist genau das nach, was im Infektionsschutzgesetz als Infektion definiert ist. Denn: Wird ein Mensch positiv getestet, dann hat sich der Erreger auch im Körper vermehrt.

Fakten-Checks zum Thema PCR-Test gibt unter anderem vom Recherchezentrum Correctiv, zum Beispiel in dem Beitrag  „PCR-Test auf SARS-CoV-2: Warum in der Praxis falsch-positive Ergebnisse selten sind“.