Für „schädliche“, „fragwürdige“, „nutzlose“, „zweifelhafte“ oder sogar „gefährliche“ Gesundheitsleistungen geben gesetzlich Versicherte annähernd 2,4 Milliarden Euro im Jahr aus. Mit solchen Invektiven versahen Publikumsmedien ihre Berichterstattung zum „IGeL-Report 2024“. Entstanden ist die 13-seitige Publikation „im Auftrag des Medizinischen Dienstes Bund“. Allein 585 Millionen Euro entfielen auf Verfahren, die vom „IGeL-Monitor“ (ebenfalls MDB) als „unklar“ oder „tendenziell negativ“ bewertet worden seien, monieren die Autoren.

„IGeL-Monitor“ als Infoquelle – ernsthaft?

„Unklar“ erscheint den Experten vom „IGeL-Monitor“ z. B. der Toxoplasmose-Test bei Schwangeren. Begründung: Das Team fand „keine Studien“, die einen Nutzen belegen könnten. Ein Blick in das Toxoplasmose-Register der MedUni Wien könnte weiterhelfen. Den IGeL-Monitor gibt es nach eigenen Angaben „seit über zehn Jahren“. Aktuell findet man dort 56 Bewertungen. Wie dieser klägliche Output dem „hohen Informationsinteresse“ von Praxisbesuchern gerecht werden soll, welches der IGeL-Report konstatiert, bleibt ein Rätsel – ebenso das, was schablonenhafte Verdikte wie „unklar“, „negativ“ und „tendenziell negativ“ dem ratsuchenden Patienten eigentlich sagen sollen.


Von „nutzlos“ zu kassenfinanziert

Dass vermeintlich „nutzlose“ IGeL wie z. B. der iFOBT immer wieder Kassenleistung werden, findet sich im IGeL-Report ebenso wenig wie die Forderungen verschiedener Fachverbände nach erweiterter Vorsorge, etwa der Deutschen Leberstiftung oder der Deutschen Herzstiftung [siehe Lipoprotein (a)]. Ein Vertreter der Stiftung Patientenschutz erklärte in den Medien „Überrumpeln und Ängste schüren“ zum Bestandteil des „Geschäftsmodells“ mit den IGeL. „Ein Vorwurf, der die Patienten eher in Angst und Schrecken versetzen dürfte als viele der eigentlichen Leistungen“, kommentierte die Welt solche Angriffe auf die Integrität der Arztrolle schon vor Monaten.

Seriös informieren

Schaut man genauer hin, lassen sich dem IGeL-Report 2024 sogar einige nützliche Hinweise entnehmen – etwa zum Bedürfnis vieler Praxisbesucher nach „unabhängigen, seriösen Informationen zu IGeL“.

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