Die großen Mutationssuchen in der Humangenetik (Tumorgenetik) müssen seit Jahresbeginn nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen genehmigt werden. Der bisher begrenzte Umfang der Untersuchung nach GOP 11513 (GOP 19424) ist aufgehoben. Somit können bei entsprechender Indikation auch Gen-Panels über 25 (20) Kilobasenpaare DNA ohne Antrag auf Kostenübernahme beauftragt werden. Die GOP 11514 (GOP 19425) wurde gestrichen und deren Leistungsinhalt in die bestehende GOP 11513 (GOP 19424) überführt.
Hereditäres Mamma- und Ovarialkarzinom
Mit der Streichung der GOP 11449 (Zuschlag für die Erweiterung der indikationsbezogenen Diagnostik des EBM-Abschnitts 11.4.2) wurde auch die Genehmigungspflicht für eine erweiterte Mutationssuche bei hereditärem Mamma- und Ovarialkarzinom aufgehoben.
Bei entsprechender Indikation und erfüllten Indikationskriterien können nunmehr weitere Gene neben BRCA1, BRCA2, CHEK2, PALB2 und RAD51C analysiert werden.
Neue GOP zur Untersuchung auf PIK3CA-Mutationen
Zum 1. April sind zudem neue Leistungen im Zusammenhang mit der Anwendung des Arzneimittels „Piqray“ zur Therapie des Mammakarzinoms in Kraft getreten. Zurzeit steht nur der Wirkstoff Alpelisib zur Verfügung. Sollten weitere Wirkstoffe mit vergleichbarem therapeutischem Ansatz auf den Markt kommen, ist die begleitende Diagnostik im EBM bereits vorhanden. Darum fehlt der Bezug auf das Medikament.
- GOP 19462: Mutationssuche auf aktivierende Mutationen in den Exonen 7, 9 und 20 im PIK3CA-Gen:
zweimal im Krankheitsfall – 437,63 €
- GOP 19463: Gezielte Untersuchung der aktivierenden Mutationen E542K, E545K und H1047R sowie von bis zu sieben weiteren aktivierenden Mutationen in den Exonen 7, 9 und 20 im PIK3CA-Gen:
zweimal im Krankheitsfall – 233,61 €
Beide GOP sind zur Indikationsstellung berechnungsfähig, jedoch nicht zum Monitoring des Therapieerfolgs.
Möchten Sie diese Untersuchung durchführen lassen, nehmen Sie bitte vorher mit uns Kontakt auf: info.genetik@bioscientia.de oder +49 6132 781 411.