Beinahe 20 Prozent aller Darmkrebspatienten fallen durch das gesetzliche Vorsorgeraster. Bei ihnen tritt die Erkrankung schon zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf – häufig wegen einer familiären Belastung, aber auch aufgrund von individuellen Faktoren wie hoher Fleisch- und Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungsarmut und Übergewicht. Für diese Risikogruppen müsse deutlich früher mit Vorsorgeuntersuchungen begonnen werden. Das fordert die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) zum Darmkrebsmonat März.

 

Genetische Vorbelastung

Trete bei einem Familienmitglied Darmkrebs vor dessen 50. Geburtstag auf, müsse an eine genetische Belastung gedacht werden, sagt Prof. Frank Kolligs, Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie am Helios Klinikum Berlin-Buch. Wichtig sei es, dass Angehörige jung an Darmkrebs Erkrankter frühzeitiger als von den Kassen regulär empfohlen mit der Darmkrebsvorsorge beginnen. „Es gilt die Faustregel, dass man zehn Jahre vor dem Alter der Diagnosestellung des Angehörigen mit der Darmkrebsvorsorge beginnen sollte. Ein Beispiel: Hat mein Vater mit 50 Jahren die Diagnose Darmkrebs erhalten, sollte ich als Sohn ab dem 40. Geburtstag mit der Darmkrebsvorsorge beginnen.“

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