Unsere Nieren vollbringen Höchstleistungen:
Pausenlos reinigen sie das Blut, jede Minute ein kleines Weinglas voll. Täglich fließen zirka 1800 Liter durch die beiden Filterorgane. Doch woher wissen wir, ob unsere Nieren zuverlässig funktionieren?
Die Niere ist ein „leises“ Organ, das sich nicht direkt durch Schmerzen oder eindeutige Symptome bemerkbar macht, wenn etwas nicht funktioniert. Deswegen werden Nieren-Erkrankungen häufig erst spät entdeckt, Endstation ist dann nicht selten die Dialyse. Messungen von Blutwerten sind die Basis, um die Filtrationsrate zu berechnen. Im Urin können Infektionen, chronische Schädigungen oder Hinweise auf Tumoren entdeckt werden. Bei den Vorsorgeuntersuchungen für alle Frauen und Männer ab 35 wird auch der Eiweißgehalt im Urin gemessen, um die Funktionsfähigkeit der Nieren zu überprüfen. Darüber hinaus gibt es weitere, noch präzisere Testverfahren für Ihre Nierengesundheit, die wir Ihnen hier vorstellen. All unsere Untersuchungen finden Sie in unserem Analysenverzeichnis.
Harnwegsinfektionen
Sie haben das Gefühl, ungewöhnlich oft zur Toilette zu müssen? Und beim Wasserlassen brennt es? Das sind typische Beschwerden bei Infektionen der Harnblase (Cystitis) und Harnröhre (Urethritis). Um herauszufinden, durch welche Erreger die Probleme ausgelöst werden, stehen verschiedene Tests zur Verfügung:
Nierenfunktion
Die „Filterleistung“ der Niere wird auch Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) genannt. Mit verschiedenen Labortests lässt sich die Nierenfunktion überprüfen:
Cystatin C: Die Konzentration des Proteins im Blut hängt von der Funktionsfähigkeit der Niere ab. Dieser Wert steigt schon bei geringsten Funktionsstörungen der Niere an.
Mikroalbumintest: Misst im Urin ein bestimmtes Eiweiß (Albumin), das zu den kleineren Proteinen gehört und daher schon bei leichten Filterschäden nachweisbar ist.
Kreatinin: Das Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels wird über die Nieren ausgeschieden. Funktioniert das nicht mehr richtig, finden wir im Blut eine erhöhte Kreatinin-Konzentration - allerdings erst, wenn die Nieren nur noch die Hälfte ihrer Leistung erbringen.
Fragen und Antworten
Vor allem Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure. Im Urin auch das Eiweiß Albumin. Die Filterleistung der Nieren (GFR) wird mit verschiedenen Formlen berechnet. Dieser Berechnung liegt häufig noch die Messung von Kreatinin zugrunde. Als zuverlässiger gilt inzwischen jedoch das Cystatin C.
Das Kreatinin wird gemessen, um die Filtrationsleistung der Nieren (GFR) abzuschätzen. Grundsätzlich gilt: Je höher der Krea-Wert, desto schlechter wird es offenbar herausgefiltert und über den Harnweg entsorgt. Allerdings ist die alleinige Betrachtung von Krea unsicher, weil Ernährung, Alter, Gewicht, Muskelmasse u.a. den Krea-Spiegel beeinflussen. Daher wird der Messwert über verschiedene Berechnungsformeln korrigiert, um eine bessere Aussage zur GFR zu erhalten.
Mittelstrahlurin gewinnt man, indem man beim Wasserlassen nur während der mittleren Sekunden eine Harn-Portion sammelt, also den Anfang und das Ende des "kleinen Geschäfts" verwirft.
Beim gesunden Mensch wird nur sehr wenig Eiweiß über den Urin ausgeschieden. Ist die Niere geschädigt, stiegt die Eiweißausscheidung. Je nach Nierenerkrankung gibt es dabei unterschiedliche Muster von Eiweißerhöhungen, über die sich die Schädigung weiter eingrenzen lässt.
Bei jedem Hausarzt und Internisten, der einige Werte in der Praxis selbst bestimmt, grundsätzlich die Proben aber ins Labor schickt.
Bei Gicht wird Harnsäure bestimmt, ein Abbauprodukt von DNA-Bausteinen (Purinen). Bei erhöhten Blutwerten kann die Harnsäure Kristalle bilden, insbesondere in Gelenken. Dies führt zu den typischen Gelenkschmerzen.