Symptome für Herz- und Kreislauferkrankungen gibt es viele.
Die meisten davon sind unspezifisch, zum Beispiel Atemnot, Leistungsverlust, Müdigkeit und Ödeme. Das heißt, sie können mit Herzproblemen verbunden sein, müssen es aber nicht. Um Erkrankungen auszuschließen, gibt es Blutuntersuchungen, die Informationen über die Herzfunktion liefern. Bestimmte krankheitsspezifische Biomarker gelten als Indikatoren für Herzinfarkt und Herzinsuffizienz und werden auch zur Therapiekontrolle herangezogen. Anhand von Entzündungswerten und Antikörpern erkennen wir zum Beispiel eine Endokarditis oder eine Myokarditis. Daneben gibt es Herzerkrankungen die erblich bedingt sind. Mit einer genetischen Diagnostik können wir krankheitsverursachende Mutationen finden, bevor eine Krankheit klinisch auffällt.
Bluthochdruck einordnen
Liegen die Blutdruckwerte dauerhaft über 140/90 mmHg? Dann spricht man von Bluthochdruck, der behandelt werden muss, denn eine Hypertonie schädigt Herz und Gefäße. Doch wie kommt es zu Bluthochdruck? In den meisten Fällen ist die Ursache unklar. Bei zehn Prozent der Patienten lösen organische Erkrankungen den Bluthochdruck aus, wie zum Beispiel Hormonstörungen, Nieren- oder Herzerkrankungen. Mit verschiedenen Laboruntersuchungen können wir bei der Hypertonieabklärung unterstützen:
Insuffizienz
Leistungsverlust, Müdigkeit, Appetitlosigkeit sind Anzeichen einer Herzinsuffizienz. Um eine Herzschwäche nachzuweisen, suchen wir im Blut nach einem Marker: NT-proBNP. Je stärker die Herzmuskelschwäche ausgeprägt ist, desto höher ist dieser Wert. Der Labortest hilft auch, eine Herzmuskelschwäche von anderen Ursachen einer Atemnot abzugrenzen.
Erbliche Herzerkrankungen
Sind in einer Familie Fälle von einem plötzlichen, ungeklärten Herztod bekannt? Und bestehen auffällige Symptome, die der Verdachtsdiagnose einer erblichen Herzerkrankung entsprechen? Dann nutzen Sie die Möglichkeiten unserer genetischen Diagnostik. In vielen Fällen können erbliche Herzerkrankungen, wie das Long-QT-Syndrom oder Kardiomyopathien, festgestellt werden bevor sie zu einer Gefahr für Gesundheit und Leben werden. Patienten und Ratsuchenden stehen wir an mehreren Standorten mit unserer genetischen Beratung zur Seite.
Herzinfarkt
Weil die Marker das Absterben der Herzmuskelzellen anzeigen, sind Troponin T und I aussagekräftige Blutwerte zur frühen Diagnose eines Herzinfarkts.
Der Herzinfarkt entsteht häufig durch Ablagerungen in den Gefäßwänden. Eine mögliche Ursache dafür, kann eine unerkannte und unbehandelte Familiäre Hypercholesterinämie sein. Wie sie frühzeitig erkannt wird, lesen Sie auf unserer Themenseite zur FH.
Arteriosklerose - schleichendes Herz-Kreislauf-Risiko
Die durch Arterienverkalkung (Arteriosklerose) ausgelösten Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland die häufigsten Todesursachen. Ein Grund für die gefährlichen Ablagerungen in den Arterien, sind schlechte Cholesterinwerte. Die sind nicht immer auf einen ungesunden Lebensstil zurück zu führen. Hinter zu hohen Cholesterinwerten kann sich auch eine angeborene Fettstoffwechselsstörung verstecken. Erfahren Sie mehr über die Familiäre Hypercholesterinämie, typische Symptome und den sichereren Weg zu einer Diagnose.
Fragen und Antworten
Hausärzte und Notaufnahmen können einen Herzinfarkt meist schnell mittels EKG und Herzultraschall erkennen. Im Labor wird Troponin bestimmt, ein Marker für Herzmuskelschäden.
Indirekt ja: Es gibt eine erbliche Veranlagung für extrem hohe Cholesterinwerte (Familiäre Hypercholesterinämie). Eine von 500 Personen in Deutschland ist davon betroffen. Mit dieser Veranlagung ist das Herzinfaktrisiko auch bereits in jungen Jahren stark erhöht.
Vereinfacht gesagt, ist das LDL ein Risikofaktor für Herzkreislauf-Erkrankungen, weil es das Cholesterin vom Entstehungsort in der Leber zu den anderen Organen transportiert. Umgekehrt gelangt Cholesterin von den Zellen mithilfe des HDL zurück in die Leber, wo es abgebaut wird. LDL reichert Cholesterin also an, HDL transportiert Cholesterin ab.