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Kurz gesagt:

  • Gebärmutterhalskrebs wird meistens durch humane Papillomviren (HPV) verursacht.
  • Unregelmäßige vaginale Blutungen, Schmerzen und weitere diffuse Symptome können auftreten.
  • Pap-Abstrich und HPV-Test sind wichtige Instrumente der Früherkennung.
  • Behandlungsmöglichkeiten umfassen operative Entfernung, Bestrahlung und Chemotherapie.
  • Die HPV-Impfung kann das Risiko einer Erkrankung deutlich verringern.

Was ist Gebärmutterhalskrebs?

Gebärmutterhalskrebs ist eine bösartige Gewebeveränderung, die sich in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses entwickelt. Diese Tumore (Fachbegriff: Zervixkarzinom) befinden sich am unteren Teil der Gebärmutter, am Muttermund. Als Muttermund wird der Ausgang des Gebärmutterhalses in die Scheide bezeichnet.
In der Regel geht dem Gebärmutterhalskrebs eine langanhaltende Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) voraus, obwohl nicht alle Infektionen mit HPV-Viren zu Gebärmutterhalskrebs führen.

Es gibt etwa 50 verschiedene HPV-Typen, die den Genitalbereich befallen können. Nur wenige dieser HPV-Typen gelten als krebserregend. Die Typen 16 und 18 sind für etwa 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich. Ist eine Infektion mit HPV-Viren im Gebärmutterhals lange aktiv, kann sich über Jahre hinweg ein Zervixkarzinom entwickeln.

Das Risiko für Gebärmutterhalskrebs ist bei Frauen bis 30 Jahre am höchsten, insgesamt erkranken in Deutschland ca. 4600 Frauen jährlich und ca. 1600 davon versterben am Zervixkarzinom (Stand 2019).



Welche Symptome können auf Gebärmutterhalskrebs hindeuten?

Im Anfangsstadium kann Gebärmutterhalskrebs asymptomatisch, also ohne merkbare Anzeichen, sein.

Die ersten Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs

 

  • unregelmäßige vaginale Blutungen, insbesondere zwischen den Menstruationsblutungen, nach dem Geschlechtsverkehr oder nach der Menopause
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • vaginaler Ausfluss, der sowohl wässrig als auch blutig oder übelriechend sein kann
  • unerklärte Gewichtsabnahme
  • teilweise sichtbare Genitalwarzen

 

Anzeichen bei fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs

  • Schmerzen im Unterleib, Beckenbereich oder im unteren Rücken
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang
  • geschwollene Beine durch einen Stau von Lymphflüssigkeit

Diese Symptome können auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen, daher sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.



Gibt es einen Labortest auf HPV?

Eine Infektion mit HPV lässt sich durch einen vaginalen Abstrich am Muttermund feststellen.

Sie wünschen einen Test auf HPV-Viren? Fragen Sie Ihre Gynäkologin oder Ihren Gynäkologen nach einem Pap-Abstrich. Mit diesem Abstrich werden anschließend im Labor die Schleimhautzellen mikroskopisch auf Veränderungen untersucht.
Der Pap-Abstrich ist für Frauen ab 20 Jahren eine jährliche Leistung der Krankenkassen im Rahmen der Krebs-Früherkennungsuntersuchungen.

Für Frauen ab 35 Jahren wird alle drei Jahre ein Pap-Abstrich und zusätzlich ein Test auf HPV-Viren von den Krankenkassen übernommen. Im Rahmen dieses zusätzlichen HPV-Tests wird untersucht, ob sich in der Probe das Erbmaterial von humanen Papillomviren nachweisen lässt.



Auch Männer können sich mit HPV infizieren und an Krebs erkranken

Wenn Männer sich mit HPV infizieren, zeigen sich häufig keine Symptome. Die Infektion bleibt deshalb oft unbemerkt. Bei Männern können HPV-Viren Krebs im Mund- und Rachenraum, sowie am Penis oder im Analbereich verursachen. Etwa jede vierte durch humane Papillomviren verursachte Krebserkrankung betrifft Männer.
Die HPV-Impfung schützt auch Männer vor Tumoren, die durch HPV verursacht werden. Deshalb sollten nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt gegen HPV geimpft werden.



Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Gebärmutterhalskrebs?

Im Frühstadium ist Gebärmutterhalskrebs gut behandelbar. In weiter fortgeschrittenen Stadien wird die Behandlung immer schwieriger.

Die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Die gängigsten Behandlungsmethoden umfassen:

  • Operation: ein Teil des Gebärmutterhalses wird entfernt
  • Komplette operative Entfernung der Gebärmutter und des umliegenden Gewebes
  • Strahlentherapie: Krebszellen werden gezielt bestrahlt und so zerstört
  • Chemotherapie: mit Hilfe von Medikamenten werden Krebszellen bekämpft und das Wachstum des Tumors gestoppt
  • Immuntherapie: bei dieser Behandlungsoption wird das Immunsystem des Patienten gestärkt, um den Krebs zu bekämpfen

Die Wahl der Therapie hängt von Faktoren wie dem Stadium des Krebses, dem Gesundheitszustand des Patienten und anderen individuellen Faktoren ab. Auch eine Kombination aus verschiedenen Behandlungen kann sinnvoll sein.



Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs?

Gebärmutterhalskrebs entsteht in der Regel als Folge einer anhaltenden Infektion mit bestimmten humanen Papillomviren (HPV).  Diese Viren werden über Sexualkontakte übertragen und können in seltenen Fällen eine anhaltende Infektion des Gebärmutterhalses verursachen. Diese Infektion kann zu Veränderungen in den Zellen des Gebärmutterhalses führen, die sich schließlich zu Krebs entwickeln können.
Nicht alle HPV-Viren verursachen Krebs und die meisten Infektionen heilen von allein ab. Dennoch sind die Impfung gegen HPV-Viren und die regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen sehr entscheidende Maßnahmen zur Prävention.



Kann man sich vor Gebärmutterhalskrebs schützen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die dazu beitragen, sich vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen.

  • Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) ist ein wichtiger und effektiver Weg, um das Risiko einer HPV-Infektion zu reduzieren. Besonders wirksam ist die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt.
  • Durch einen regelmäßigen Pap-Abstrich können Veränderungen im Gewebe des Gebärmutterhalses früh erkannt und entfernt werden, bevor sie sich zu Krebs entwickeln können. 
  • Kondome reduzieren das Risiko einer HPV-Übertragung.
  • Rauchen erhöht dagegen das Risiko für Gebärmutterhalskrebs.
  • Das Ansteckungsrisiko steigt bei hoher sexueller Aktivität mit vielen Sexualpartnern.
  • Weitere Risiko steigernde Faktoren sind
    • hormonelle Verhütung (Pille)
    • Viele Geburten
    • Immunsuppression
    • Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Erregern im Genitalbereich
    • Erbliche Faktoren

 

Gut zu wissen: Seit Einführung der Impfung und der Früherkennungsuntersuchungen erkranken und sterben weniger Frauen an Gebärmutterhalskrebs.

HPV - Jetzt testen lassen

Sie möchten einen Test auf HPV-Viren? Fragen Sie Ihre Gynäkologin oder Ihren Gynäkologen nach einem Pap-Abstrich. Bei dieser Untersuchung erfolgt ein Abstrich vom Muttermund. Dieser Abstrich wird im Labor zytologisch untersucht.
Auffällige Befunde werden weiter abgeklärt, z.B. durch
einen Test auf genitale Infektionen mit Humanen Papillomviren (
HPV-Test). 
Der Test auf HPV ist für Frauen ab 20 Jahren jährlich und für Frauen ab 35 Jahren alle drei Jahre eine kostenlose Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

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Für die Praxis 

 

Pap-Abstrich
Test im Analysenverzeichnis öffnen

HPV High Risk (PCR) - Abstrich (ab 35 Jahre)
Test im Analysenverzeichnis öffnen


Fragen und Antworten

Der Gebärmutterhals, auch Zervix genannt, ist der schmale, untere Teil der Gebärmutter, der zur Vagina führt. Entstehen im Gewebe des Gebärmutterhalses bösartige Geschwüre, spricht man von Gebärmutterhalskrebs.

Gebärmutterhalskrebs entsteht oft aufgrund einer anhaltenden Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) und kann sich über Jahre entwickeln. Deshalb ist Früherkennung sehr entscheidend.

Im Frühstadium treten oft überhaupt keine Symptome auf. Im fortgeschrittenen Stadium können abnormale vaginale Blutungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und vaginaler Ausfluss, der wässrig, blutig oder übelriechend sein kann, auftreten.

Im Alter zwischen 20 und 34 Jahren können Frauen jährlich einen Pap-Abstrich von ihrem Gynäkologen durchführen lassen. Bei diesem Test wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals entnommen und im Labor auf Zellveränderungen untersucht. Frauen ab 35 wird alle drei Jahre der Pap-Abstrich und zusätzlich ein HPV-Test angeboten.

Die HPV-Impfung reduziert das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Sie schützt vor den häufigsten HPV-Viren. Die Impfung wird Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Jungen schützt die Impfung vor Penis- und Analkrebs. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Humane Papillomviren (HPV) sind die häufigste Ursache für Gebärmutterhalskrebs. Diese Viren infizieren Zellen am Gebärmutterhals und können deren Entwicklung zu Krebszellen auslösen. Es gibt verschiedene HPV-Typen. Nur manche davon können Gebärmutterhalskrebs auslösen. HPV-Infektionen sind sehr häufig. die meisten Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Ein Großteil der Infektionen heilt jedoch folgenlos ab. Bleibt eine Infektion länger bestehen, können sich Gewebsveränderungen bilden, die eine Krebsvorstufe darstellen.

Elisa Raber Quadrat

Elisa Raber | Dieser Beitrag ist fachärztlich geprüft

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Aktualisiert Mittwoch, 16 Oktober 2024