Blutentnahme bei Medikamentenbestimmungen
(Therapeutisches Drug Monitoring)
Blutentnahme vor nächster Dosis
Die Kontrolle einer Medikation (Dosisanpassung, Compliance-Kontrolle) erfolgt gewöhnlich über die sog. Steady-State-Konzentration (syn. Basiskonzentration, Gleichgewichtskonzentration). Hierzu ist eine Blutentnahme unmittelbar vor der Gabe der nächsten Dosis erforderlich. Sollen sog. C1- oder C2-Medikamentenkonzentrationen ermittelt werden, erfolgt die Blutentnahme eine bzw. 2 Stunden nach der letzten Gabe.
Optimal gelfreie Blutentnahmegefäße
Da eine Adsorption (Anlagerung) von Medikamenten und deren Metaboliten (Abbauprodukten) an der Gelbarriere von Gel-haltigen Blutröhrchen nicht für jedes Pharmakon getestet ist und deshalb nicht ausgeschlossen werden kann, empfehlen wir für Medikamentenbestimmungen (Therapeutisches Drug Monitoring) Gel-freie Blutentnahmesysteme zu verwenden.
Medikamentenfreie Venenzugänge
Blutentnahmen zur Medikamentenbestimmung (Therapeutisches Drug Monitoring) aus Venenzugängen bergen das Risiko von Fehlbestimmungen (hohe Medikamentenkonzentrationen) aufgrund von Einwaschungen von Medikamentenresten aus dem venösen Zugang. Die Blutentnahme sollte deshalb generell nicht aus dem venösen Zugang erfolgen. Wenn dies unumgänglich ist, muß das dem 2fachen Totvolumen des Venenzuganges entsprechende Blutvolumen verworfen und erst dann das für das Therapeutische Drug Monitoring erforderliche Blutvolumen aufgefangen werden.