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Untersuchungsmaterialien

Eine Grundvoraussetzung für die Aussagefähigkeit laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen ist, dass der in der untersuchten Körperflüssigkeit in-vivo vorhandene Zustand der Messgrößen unverändert in den analytischen Prozess transferiert wird. Dies wird durch die Verwendung von geeigneten Entnahme- und Versandmaterialien gewährleistet.

Unser Analysenverzeichnis enthält genaue Hinweise, welches Material in welcher Menge einzusenden ist und welche Versandröhrchen zu verwenden sind.

Für spezielle Untersuchungen schicken wir auf Wunsch ebenfalls dafür vorgesehene Gefäße zu und geben Ihnen detaillierte Beschreibungen zur Vorgehensweise bei der Entnahme. Bitte fordern Sie hierzu unsere Broschüre „Probennahme, Material, Versand” an.

Sind laut Analysenverzeichnis Proben für bestimmte Untersuchungen gefroren einzusenden, beachten Sie bitte die Hinweise auf den entsprechenden Seiten im Leistungsverzeichnis. Detaillierte Angaben finden Sie in unserem Info-Blatt „Vorgehensweise bei Proben mit begrenzter Stabilität“.

Vollblut

Vollblut sollte nur für die Untersuchungen versandt werden, bei denen es ausdrücklich vermerkt ist. Für Serum- oder Plasmaproben ist die Versendung von Vollblut nicht geeignet, da durch die unvermeidliche Hämolyse die Ergebnisse zahlreicher Untersuchungen erheblich verfälscht werden können.

Auch wenn Sie bisher meist Vollblut versandt haben: Stellen Sie den Versand auf das in dem Leistungsverzeichnis genannte Probenmaterial und die angegebene Konservierung um; nur dann sind die Stabilität während des Versandes zuverlässig gesichert und korrekte Meßergebnisse gewährleistet.

Ist die Einsendung einer vorbereiteten Blutprobe (EDTA-, Heparin- oder Citrat-Blut) laut Analysenverzeichnis erforderlich:

  • Blut mit dem angegebenen Antikoagulans entnehmen, gut und ausreichend lange mischen.
  • Ggf. in Versandröhrchen (bitte mit Patientenangaben bzw. Barcode versehen) überführen.

Serum

Für Serumproben doppelte Blutmenge entnehmen: z. B. für 2 ml Serum 4-5 ml Blut abnehmen.

Vollblut mit speziellem Serumröhrchen (z. B. Serum-Vacutainer oder Serum-Monovette) abnehmen und Röhrchen mehrmals schwenken. Blut ca. 30 min (höchstens 1 Stunde) bei Zimmertemperatur stehenlassen. Danach ca. 10 bis 15 Minuten bei ca. 3000 U/min zentrifugieren. Falls kein Röhrchen mit Trenngel verwendet wird, Überstand (Serum) in Versandröhrchen überführen und wie angegeben versenden bzw. lagern.

Siehe auch Blutentnahme bei Medikamentenbestimmungen (Therapeutisches Drug Monitoring).

Plasma

Folgende Vorgehensweise:

  • Blut mit speziell beschichteten Röhrchen (z. B. EDTA-Vacutainer oder EDTA-Monovette) abnehmen;
  • Füllmengen (Mischungsverhältnis) exakt einhalten;
  • Gründlich durchmischen (kippen, nicht schütteln).

Wird lt. Analysenverzeichnis Plasma für die Untersuchung benötigt, so wird das EDTA- oder Heparin-Vollblut ca. 15 Minuten bei 3000 U/min zentrifugiert und der Überstand in ein entsprechendes Probenröhrchen überführt und wie angegeben versandt bzw. gelagert.

Stuhl

Bei der Untersuchung von Stuhlproben ist die sachgerechte Entnahme eine entscheidende Voraussetzung für ein aussagefähiges Untersuchungsergebnis.

Für eine sichere und hygienische Stuhlsammlung können Sie in unserem Labor sogenannte „Stuhlfänger“ anfordern. Eine Anwendungsbeschreibung für Patienten steht als Download zur Verfügung.

Darüber hinaus sind folgende allgemeine Hinweise zu beachten:

  • Bei der Gewinnung muss sichergestellt werden, dass dem Stuhl kein Urin beigemengt ist.
  • Die Stuhlprobe muss von verschiedenen Stellen des Stuhls entnommen werden.
  • Sind im Stuhl besonders auffällige Bestandteile enthalten, die nicht der normalen Stuhlkonsistenz entsprechen, z. B. Schleimflocken bzw. blutige oder wässrige Anteile, so sind bevorzugt diese Stellen in das Stuhlröhrchen zu überführen.
  • Das Stuhlröhrchen ist etwa zu einem Viertel zu füllen und bis zum Transport ins Labor kühl zu lagern.

Urin

Einwandfreie Untersuchungsresultate werden bei der 24-h-Sammlung nur erhalten, wenn der Patient genau instruiert ist. Für die Laboruntersuchungen wird die 24-h-Menge gesammelt, von der aber nur ein Teil, z. B. 30 ml Urin, eingesandt werden muß.

Nie vergessen: Angabe des 24 h-Volumens auf dem Analysenauftragsformular!

24-h-Sammlung:

Patienten sauberes Gefäß aushändigen (auf Anfrage sind Urin-Sammelbehälter mit Hinweisen zur Sammlung erhältlich)

Bitte den Patienten instruieren:

  • Trinken Sie etwas weniger als üblich und keinen Alkohol.
  • Blase morgens nach dem Aufstehen entleeren. Diesen Urin aber noch nicht auffangen. Zeit notieren.
  • Von da an allen Urin sammeln, auch beim Stuhlgang. Probe kühl halten und nicht in helles Licht stellen. Letzte Sammlung am nächsten Morgen zur am Vortag notierten Zeit (Blase leeren, auch ohne dringendes Bedürfnis).
  • 24-h-Sammelurin gut mischen.Das Urinvolumen an der auf der Sammelflachse befindlichen Skala ablesen und notieren. Die für den angeforderten Test benötigte Urinmenge in die entsprechenden Urinröhrchen abfüllen (falls erforderlich, Borsäureröhrchen verwenden), gut mischen. Ggfls. mit der angegebenen Säure, z. B. 25%ige Salzsäure, versetzen, anschließend gut mischen. Urinröhrchen mit persönlichen Daten (Name, Vorname, Geschlecht, Geburtsdatum) oder dem Barcode und der abgelesenen Urin-Sammelmenge (…ml/24 Std.) versehen.

Urinsammlung für Catecholamine und 5-Hydroxy-Indolessigsäure:

  • Bitte beachten: im Sammelgefäß muss keine Säure vorgelegt werden!
  • Unmittelbar nach Urinsammlung 24-h-Sammelurin gut mischen, Urinvolumen messen und angeben!
  • Im Urin-Versandröhrchen 0,5 ml 25%ige Salzsäure vorlegen. Röhrchen mit Urin füllen und mischen!
  • Keine Essigsäure, keine Borsäure verwenden!
  • Aus diesen Proben können auch Vanillinmandelsäure, Metanephrine, Homovanillinsäure bestimmt werden.Wenn alle 5 Parameter angefordert werden, genügt ein Urinröhrchen (30 ml).

PCR-Diagnostik

Da die PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) eine sehr sensitive Methode ist, müssen besondere Vorkehrungen bei der Probennahme getroffen werden.

Wichtig ist hierbei, die Kontamination mit Fremd-RNA bzw. -DNA zu vermeiden, da es sonst zu falsch positiven Ergebnissen kommt. Die Probennahme sollte mit Einmal-Handschuhen erfolgen, das Probenmaterial sollte sofort in separate Probengefäße (z. B. EDTA-Röhrchen für Blutuntersuchungen) überführt und gut verschlossen werden. Das erneute Öffnen dieses Probenröhrchens und ggfls. Umfüllen oder Splitten des Probenmaterials sollten strikt vermieden werden. Heparin-Zusätze sind nicht geeignet, da sie die PCR-Reaktion hemmen.

Andere Probenmaterialien wie z. B. Sputum, BAL, Liquor, Urin, Sekrete, Punktate, Fruchtwasser und Aszites sollten in sterile Röhrchen ohne Zusätze überführt und ebenfalls gut verschlossen werden. Gewebeproben (z. B. Biopsieproben) werden in sterile Röhrchen mit physiologischer Kochsalzlösung überführt und in dieser Form eingesandt.